Hochlecken Großhöhle

INFOS der HÖHLENSCHUTZWACHE
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Die Hochlecken Großhöhle   Bilder von der Hochleckengroßhöhle

Allgemein


Das überwiegend aus Wettersteinkalk aufgebaute
Massiv des Höllengebirges bietet, wie alle großen
Kalkstöcke, durch seine tektonisch bedingte
starke Zerklüftung dem eindringenden CO2-hältigen
Niederschlagswasser reichliche Angriffsflächen.
Das Zusammenspiel von Erosion (mechanische
Abtragung)und vor allem der Korrosion
(chemische Auflösung)hat zur Erweiterung
vorhandener Schwächezonen geführt. Dies wurde
durch die für den Kalk typische unterirdische
Entwässerung begünstigt.

Daß im Höhlenverzeichnis des Höllengebirges bisher nur 61 Höhlen aufscheinen, von denen etwa 2/3 als größtenteils erforscht und vermessen gelten können, hängt ausschließlich mit der bisherigen mangelhaften Erkundung in speläologischer Hinsicht zusammen. Stand das Höllengebirge doch allzu lange im Schatten der mächtigen Karstmassive des Dachsteins und des Toten Gebirges. Diese zogen mit ihren gewaltigen Höhlensystemen die gesamte Forscherelite schon lange in ihren Bann.
Abgesehen von der altbekannten Sagenhöhle des "Goldenen Gatterls" (I. Lehner, Volkssagen, 1859) und der frühzeitigen Erforschung der "Nixlucke" (F. Kraus, 1879) sind uns aus dem vorigen Jahrhundert nur noch die "Klimsteinhöhle" und nicht näher beschriebene "Höhlen im Aurachkar" schriftlich überliefert. Obwohl einzelne Höhlen bereits nachweislich schon früher von Einheimischen aufgesucht wurden, existieren darüber jedoch keine Aufzeichnungen. Von einer systematischen Forschung kann erst ab 1963/64, seit dem Beginn der Vermessungsarbeiten in der Hochlecken-Großhöhle, gesprochen werden. 1975, mit der ersten Bezwingung des über 300 m tiefen, zwei Jahre lang erfolglos versuchten "Stierwascher-Schachtes" in der Hochlecken-Großhöhle durch französische Speläologen, fand das Höllengebirge erstmals auch internationale Beachtung. In der Zukunft dürfte es bei intensiver Erkundung, vor allem seiner Steilflanken, noch manche Überaschung bieten.
Allen Höhlenbesuchern sei der Schutz der unterirdischen Welt eindringlichst ans Herz gelegt, was besonders für die Tropfsteine gilt. Da die Höhlen aber auch ein einzigartiges Biotop darstellen, dessen unscheinbare Tierwelt dem Besucher meist verborgen bleibt, muß, um dieses zu erhalten, jede Verunreinigung vermieden werden.
Für eine Höhlenbefahrung ist dem Gesetz entsprechend das Einverständnis des Grundbesitzers erforderlich. Bei denkmalgeschützten Höhlen überdies eine Genehmigung der zuständigen Bezirkshaupt- mannschaft (dzt. bei der Hochlecken-Großhöhle). Der Höhlenbesucher braucht neben bergsteiger- ischer Ausrüstung und Erfahrung vor allem einen ausreichenden Lichtvorrat, ohne dem er sich keinesfalls der Unterwelt anvertrauen darf. Für Schachtbefahrungen wird seit einigen Jahren die Einseiltechnik mit Abseilgerät und Steigklemmen verwendet. Der noch Unerfahrene schließe sich am besten ortskundigen Höhlenforschern an. Auskunft erteilt der Landesverein für Höhlenkunde in Oberösterreich, Ursulinenhof, Brieffach 10, A-4020 Linz. Nach vorheriger Absprache kann auch in vorhandene Pläne und Literatur Einsicht genommen werden. Er bietet auch die Möglichkeit von Schulungen, der Teilnahme an Höhlenbefahrungen aller Schwierigkeitsgrade sowie Neulandforschung.
Im folgenden Abschnitt werden Höhlen angeführt, die weitgehend vermessen und erkundet sind. Die nach dem Namen der Höhle angegebene Höhenkote bezieht sich auf die Lage des Einganges.


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Hochlecken Großhöhle

Eingang zur Höhle am 20. 5. 2002
am 20. 5. 2002
Eingang zur Höhle am 10. 6. 2001
am 10. 6. 2001
Eingang zur Höhle am 31. 5. 2004
am 31. 5. 2004

R 262 Hochlecken-Großhöhle, 1520 m
Beginn der Vermessungsarbeiten 1963/64. Erste
Erkundigungen zwischen 1920 und 1930 durch
einheimische Bergsteiger.

Sie liegt im Hinteren Aurachkar in der NO-Flanke des Hochleckenkogels. Mit einer Niveaudifferenz von 896 m (-794 m, + 102 m) zählt sie zu den zwanzig tiefsten Höhlen der Erde. In Österreich rangiert sie dzt. an vierter und in Ober- österreich an zweiter Stelle. (Anmerkung: obige Daten beziehen sich auf den Stand von 1979; zur Zeit (2001) liegt die Hochlecken Großhöhle mit 907 m bei Österreichs bekannten Höhlen an 14. Stelle)
Die Gesamtlänge beträgt über 5km, womit sie bereits als "Riesenhöhle" klassifiziert werden kann. Bisher sind jedoch nur 4,2 km exakt vermessen, der Rest liegt in Form von Skizzen auf und betrifft die tiefsten Teile des Systems. Diese heute mit Abstand längste Höhle des Höllengebirges wurde erst ab 1963 systematisch erforscht und zunächst auf 1,5 km Länge vermessen. 1972 erfolgte zufällig die Entdeckung eines neuen Teiles ganz in der Nähe des Einganges. Am 23.2. 1979 erreichte dort eine französische Gruppe den bisher tiefsten Punkt von -794 m unter dem Eingangsniveau. Anderslautende Tiefenangaben sind umstritten. Der dabei zu bezwingende "Stierwascher" zählt mit seinem fast senkrechten, 343 m messenden Absturz zu den tiefsten Direktabstiegen der Erde. Die stellenweise Wasserführung in den unteren Regionen erschwert einen Tiefenvorstoß zusätzlich. Im übrigen sind jedoch große Teile der Höhle, besonders der "alte Teil", relativ einfach zu begehen.
Der "alte Teil" folgt offensichtlich vorwiegend den vertikal gestellten Schichtfugen der Deckenstirn des Höllengebirges und erstreckt sich vom Eingang aus rund 700 m weit nach W. Im hinteren Teil bildet er einen Rundgang.
Der "neue Teil" gabelt sich kurz nach seinem Beginn: nach SW zum Tiefensystem, nach NW als ansteigender Gang. Die Höhle ist Fundplatz eines Höhlenlaufkäfers (Arctaphaenops). Sie wurde 1969 unter Denkmalschutz gestellt, beide Teile sind seit 1979 versperrt.

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©: email Markus Mühllechner sen.
erstellt 24. 06. 2001 ergänzt 30.05.2002; 04.06.2004
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