Oxalsäureverdampfer, Bauhöhe 9 mm

auf der Basis des Projektes der Imkerortsgruppe Kopfing
A. Dietrich und J. Razenberger

Siehe Homepage des OÖ. Landesverbandes für Bienenzucht:
Oxalsäureverdampfer der Ortsgruppe Kopfing
E-mail: a.dietrich@eduhi.at

Meine Version ist vom technischen Prinzip völlig gleich.
Durch die nur 10 - 11 mm hohen Fluglöcher bei den Bienenstöcken meines Vaters ist aber die Kopfinger Variante und auch der original "Varrox" -Verdampfer zu hoch.
Meine Version ist nur 9 mm hoch!
Zusätzlich wurde ein Schalter mit Kontrolllampe eingebaut, dieser wurde von meinem Vater als sehr vorteilhaft bei der praktischen Anwendung empfunden.
Das beheizte Element liegt nicht am Boden auf, es ist nur 7 mm hoch und hat mind. 1 mm Abstand zum Boden.

Mit diesem Gerät verdampfen 1 Gramm lose Oxalsäure in 50 Sekunden.
Eine Oxalsäurekapsel (Drogerie Resch) mit 1 Gramm verdampft in ca. 55 Sekunden.
Beim ersten Mal einschalten beträgt die Stromaufnahme am Beginn ca 25 Ampere, fällt aber sehr schnell ab (0,5 Sekunden) und stabilisiert sich bei ca. 5 - 6 Ampere, wenn der Heizstab erhitzt ist.
(Der original "Varrox" -Verdampfer verbraucht konstant 12,5 - 13 Ampere.)
Anmerkung: Beim Anschluss des Gerätes an die Batterie muss man nicht auf die Polarität achten, Plus und Minus sind egal.

Das Heizelement bildet eine PKW-Glühkerze mit 8 mm Schaftdurchmesser (verschiedene Hersteller)
Bosch Glühkerze
Typenbezeichnung
Die Glühkerze darf nur 8 mm Durchmesser haben, das Gewinde (M10) wird weggefeilt/geschliffen, sodass sich die Glühkerze in ein 8 mm Loch stramm einpressen lässt.
Bei manchen Kerzen muss erst das hintere Gewinde zur Befestigung des Pluspoles geschnitten werden (M4).
Der Durchmesser des Heizstabes beträgt 5 mm, die Länge 24 - 26 mm (je nach Hersteller).

Die Schale, 38 lang, 34 breit, 7 mm hoch, wurde aus einem massiven Kupferplättchen herausgearbeitet (Rohteil war etwas grösser 50/40/10mm).
Mangels professioneller Werkzeuge und Maschinen (bin aus der Holzbranche) wurde die Vertiefung auf einer Ständerbohrmaschine mit einem eben geschliffenen 10mm HSS-Spiralbohrer herausgearbeitet.
Vertiefung bohren

dann folgt die 5 mm Bohrung für den Heizstab der Glühkerze, mindestens 2 mm tiefer als die Länge des Heizstabes der verwendeten Glühkerze.
(Zuerst mit 4,5 mm vorbohren, dann erst mit 5 mm nachbohren. Wenn mann gleich mit dem 5 mm Bohrer bohrt, wird das Loch leicht um 1 -2 Zentel mm zu gross und der Heizstift der Glühkerze sitzt nicht mehr richtig. Falls das Loch zu gross geraten ist, mit einem Durchschlag gefühlvoll fixieren)
Auf dem Foto ist die Bohrung nicht mittig, weil der Rohteil noch 10 mm dick war.
5 mm Bohrung   Kupferschale fixieren

Die überstehenden Teile werden weggesägt und gefeilt, um möglichst wenig Kupfermasse heizen zu müssen. Die übrigbleibende Wand- und Bodenstärke beträgt ca. 1 mm. Links oben ist der Schaft der probeweise eingesetzten Glühkerze zu sehen.
fertige Verdampferschale

Damit das Heizelement mit der aufgesteckten Kupferschale nicht am Boden des Bienenstockes aufliegt, ist die Glühkerze in einen Alublock (9 mm hoch) eingepresst. Die Kupferschale hat dadurch 1 mm Abstand zum Boden.
(das Foto zeigt die 1. Version mit 10 mm Höhe, daher ist hier noch ein Gewinde zu sehen)
Durch den schweren, massiven Alublock liegt das Gerät schön auf, ohne sich zu verdrehen oder zu kippen.
Alublock als massive Auflage

In diesen Alublock wird eine M5 Gewindestange geschraubt, die als Griff dient.
Zugleich wird an dieser Stelle der Masseanschluss befestigt. M5 - Kontermutter ist zugleich Sicherung gegen Verdrehen.
Masseanschluss
Die Kabelanschlüsse werden mit handelsüblichen Ösen aus der KFZ-Technik realisiert, der (theoretische) Pluspol wird mit einem Stück Schrupfschlauch isoliert, um einen Kurzschluss zu verhindern.
(Eine Autobatterie liefert hunderte Ampere Strom, die Kabel würden bei einem Kurzschuss sofort abbrennen.)

Am anderen Ende der Gewindestange wird ein kleiner Plastikblock als Griff auf die Gewindestange geschraubt (Kontermutter empfehlenswert, sonst verdreht sich irgendwann der Griff).
Auf diesen kleinen Plastikblock wird ein Wippschalter incl. Kontrolllicht mit Hilfe von Kabelbinder montiert.
Die (theoretischen) Pluspole sind wieder gegen Kurzschluss mit einem Schrupfschlauch gesichert.
Kippschalter mit Kontrolllicht
Der Batterieanschluss erfolgt über ein 2 mal 2,5 Quadrat Kabel (Lautsprecherkabel mit feinen Litzen ist gut geeignet, sehr flexibel). Das Kabel muss eng an der Gewindestange entlang führen, sonst lässt sich das Flugloch nicht gut abdichten.

Die Klemmzangen (12 V 40 A) und der Wippschalter (12 V 20 A) wurden beim MAXI MARKT Ried i. I. besorgt:
Ettikette des Schalters und der Klemmzangen

So schaut das fertige Gerät aus:
fertiges Gerät

Kosten: Stand Dez. 2001 (noch in ATS)
Glühkerze (Forstinger) 19,62  ( ATS 270,- )
Wippschalter 20 A (Maxi Markt)    4,35   ( ATS 60,- )
Klemmzangen 40 A (Maxi Markt) 3,34   ( ATS 46,- )
6 Kabelbinder 0,65   ( ATS 9,- )
3 m Lautsprecherkabel 2 x 2,5 q 4,35   ( ATS 60,- )
5 Steckverbinder 0,73   ( ATS 10,- )
5 cm Schrumpfschlauch 0,22   (ATS 3,- )
25 cm Gewindestange (A2) M5 0,44   ( ATS 6,- )
4 Messingmuttern 0,58   ( ATS 8,- )
3 Messingbeilagscheiben 0,44   ( ATS 6,- )
Aluminiumblock 0,73   ( ATS 10,- )
Gesamt    35,46   ( ATS 488,- )
Das Stück Aluminiumplatte wurde bei einem Fahrzeugbauer in der Nachbarschaft besorgt, der kleine Kupferblock ist von einem EVU - Mitarbeiter (Stromschiene) und kostete mir nichts.




Der Prototyp:
der Prototyp
Der Prototyp hatte eine zu kleine Aluplatte (zu schwanzlastig), die Gewindestange war zu kurz, dadurch lies sich das Flugloch nicht gut abdichten. Die Verdampferschale aus Messingblech war am Heizstab aufgelötet, bei längerer Heizzeit hatte aber das zuerst eingesetzte Silberlot einen zu niedrigen Schmelzpunkt, das bedeutet, der Heizstab der Glühkerze wird deutlich über 625° C heiss, wenn man den Strom lange genug eingeschaltet lässt (ca. 10 min). Mit diesem Gerät verdampfen 2 Gramm lose Oxalsäure in ca. 90 Sek.


Beachten Sie auf jeden Fall die einschlägigen Vorschriften bei der Handhabung von Oxalsäure!

Ausführliche Hintergrundinformation über die Varroabekämpfung mit Oxalsäure bietet Ihnen folgende pdf-Datei:
Oxalsäurebericht Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle.pdf (1388 kB)

Homepage der Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle

www.imkereizentrum.at - Homepage des OÖ. Landesverbandes für Bienenzucht

Eine etwas professionellere Version eines selbst gebauten Oxalsäureverdampfers sehen Sie bei Dieter Uhlig
http://www.imkerhomepage.de/varroa/oxalsaeure-teil-2/oxalsaeure-teil-2.html


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Autor: Markus Mühllechner
Email: email
erstellt: 2. 12. 2001 ; ergänzt 5. 1. 2003 ; 27. 4. 2003 ; 30. 10. 2003
Links aktualisiert: Sept. 2009